Zweite Durchführung und unser Evaluationskonzept

Folgender Blogbeitrag beinhaltet eine Reflexion der zweiten Durchführung sowie das Evaluationskonzept.

Online-Phase 21.12.12 – 09.01.13

Zwischen der ersten und der zweiten Sitzung mit den Schülern lagen die Weihnachtsferien. In dieser Zeit sollte jede Gruppe zwei kleine Aufgaben erledigen und auf Moodle bereitstellen. Die erste Aufgabe bestand darin, ihre Gruppenregeln knapp zu notieren und bis zum 21.12.2012 hochzuladen. Dies wurde von nur zwei der vier Gruppen erfüllt. Die zweite Aufgabe – eine Gliederung für den Vortrag und gleichzeitig Anker für die Recherche – sollte bis zum 05.01.2013 auf Moodle bereitgestellt werden. Nachdem keine der Gruppen eine Gliederung hochgeladen hatte und in Moodle die Einstellung “späteres Abgeben verhindern” angewählt war, haben wir den Gruppen jeweils eine Nachricht zukommen lassen. Diese beinhaltete neben einem Feedback zu den Gruppenregeln bei den Gruppen, in denen diese vorhanden waren, auch eine Erinnerung an die Abgabe der Gliederung und der Gruppenregeln. Es wurde eine neue Deadline für den 08.01.2013, 20 Uhr gesetzt. Lediglich eine Gruppe hielt sich an diesen neuen Termin und gab ihre Gliederung ab. Diese Gruppe bekam natürlich sofort Feedback von ihrer Tutorin.

Exkursion in die Universitätsbibliothek am 09.01.2013

Am Mittwoch, den 09. Januar 2013 trafen wir uns um 13 Uhr mit den Schülern und zwei Philosophiestundenten zu einer Bibliotheksrecherche in der Zentralbibliothek. Nach einer zeitlichen Verzögerung, bis alle Sachen in den Spinds verstaut waren, bekamen einige der Schüler eine Einführung in den OPAC. Wir erfuhren, dass viele der Schüler bereits eine zweistündige Führung durch die Universitätsbibliothek hatten bzw. OPAC aus der Stadtbücherei kannten. Diese Schüler brauchten daher keine weiteren Informationen zum Uni-OPAC und warteten kurz, bis die Einführung vorbei war.
Danach gingen wir in die Philosophie-Abteilung der Bibliothek, wo zwei der Gruppen sofort mit der Recherche loslegen konnten. Aufgrund der Störungen in den OPAC-Rechnern gab es eine kleine Verzögerung für die anderen zwei Gruppen. Wie sich herausstellte, hatten einige Teams eine handschriftliche Gliederung bzw. einen mündlichen “Plan”, nach dem sie anfingen zu recherchieren. Ob sie das Hochladen der Gliederung zu umständlich fanden oder ob die Deadline zu kurzfristig gesetzt war, kann unter Umständen in der Evaluations herausgefunden werden.
Die beiden Gruppen mit den Themen “Augustinus” und “Thomas von Aquin” wurden deutlich schneller fündig. Hier bestand die Herausforderung darin, nicht zu viel Material zu finden. Größere Probleme bei der Recherche hatte die Gruppe mit dem Thema “Das Entstehen neuer Kraftzentren – Ausbreitung des Islam und Entstehung des Frankenreiches” (Ursprünglicher Name “Philosophie in Klöstern und Unis”). Wie wir bereits erwartet hatten, ist das Thema sehr speziell und lässt sich nur schwer recherchieren. Nachdem der Herr Schwertschlager um 14 Uhr nachgekommen ist, konnte er selbst den Schülern bei der Recherche helfen. Auch die Philosophiestudenten halfen speziell bei dieser Gruppe mit zu recherchieren.
Besonders gefreut hat es uns, als einige der Schüler sich mit den Philisophiestudenten in Diskussionen vertieften und sich auch über berufliche Perspektiven dieses Studiengangs unterhielten. Zum Schluss der Exkursion um 14:30 hatten drei der Gruppen ein bis zwei kopierte oder eingescannte Quellen und konnten nach Hause gehen. Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten, hatte aber auch die vierte Gruppe bis 15 Uhr genügend Quellen eingescannt, sodass auch sie mit der Vorbereitung ihrer Präsentation beginnen können.
Herr Schwertschlager zeigte sich sehr zufrieden von der Exkursion und betonte, dass es den Schülern unheimlich gut gefallen und sicherlich wietergeholfen habe.

Evaluationskonzept

Im folgenden Abschitt soll das bereits in der Sitzung vorgestellte Evaluationskonzept noch etwas detaillierter dargestellt werden.

Evaluationszweck und -ziele
Entgegen der Präsentation in der Sitzung ist das Ziel unserer Evaluation nicht die “Verbesserung und Weiterentwicklung”, sondern “Kontrolle und Legitimation”. Wir fragen uns bei dieser Bewertung unserer Lernmaßnahme, ob vorab im Konzept gesetzte Ziele erreicht wurden (Reinmann, 2012; S. 5; S. 8). “Verbesserung und Weiterentwicklung” erwies sich als nicht mehr passend, da es überwiegend qualitativ gemessen wird und wir lieber quantitativ vorgehen möchten. Zudem erfasst man dabei nicht nur die Ergebnisse einer Maßnahme, sondern auch noch das Konzept und die Prozesse der Lernmaßnahme (Reinmann, 2012; S. 8). Diese zwei Punkte sind aber nicht Ziel unserer Evaluation. Wir wollen uns darauf konzentrieren, das Erreichen der Ziele von “Philhistory” zu überprüfen. Ziele der Schüler waren dabei Teamfähigkeit, Präsentationskompetenz und Problemlösekompetenz.

Evaluationsgegenstand
Insgesamt ist es unser Ziel, das gesamte Projekt “Philhistory” bzw. das didaktische Konzept des forschenden Lernens zu evaluieren. Konkret wollen wir dabei auf die Wirkungen des Projekts eingehen. Uns interessiert, ob die Schüler durch das Projekt z.B. gelernt haben, besser im Team zu arbeiten und wie sie an komplexe Aufgabenstellungen herangehen können (Reinmann, 2012; S.10). Wir wollen hierbei quantitativ messen, welche kurzfristigen Wirkungen das forschende Lernen hinterlassen hat (Reinmann, 2012;  S. 11). Langfristige Wirkungen zu messen ist uns nicht möglich, weil die Evaluation direkt im Anschluss an die letzte Sitzung mit den Schülern erfolgen wird und zudem der Kausalzusammenhang zwischen bestimmten Kompetenzen und diesem konkreten Kurs nicht gegeben wäre. Zusammenfassend kann man bei unserem Konzept von einer Wirkungs- oder Ergebnisevaluation sprechen.

Evaluationsfragestellungen 
Die zentrale Fragestellung unserer Evaluation lautet: “Haben die Schüler ihre Lernziele erreichen können oder haben sie sich denen zumindest angenähert?”. Die Lernziele des Projekts “Philhistory” waren für die Schüler primär die Teamkompetenz, die Präsentationskompetenz und natürlich die Problemlösekompetenz.

Bewertungskriterien
Das Projekt “Philhistory” soll mittels der Evaluation auf exakt vier Punkte hin bewertet werden: Akzeptanz, Effektivität der Maßnahme, Lerntransfer und die Frage nach der individueller Aufwand-Nutzen-Bilanz. Dabei spricht man von sogenannten “lernbezogenen” Bewertungskriterien (Reinmann, 2012; S. 12-13). Die Akzeptanz erfragen wir z.B. durch Fragen wie “Ich fand das Projekt interessant.” und “Mir hat die Exkursion in die Universitätsbibliothek genutzt”. Die Effektivität der Maßnahme möchten wir herausfinden, indem wir nach der empfundenen Lernleistung fragen: “Dieses Projekt hat meine Fähigkeiten verbessert, eine Präsentation zu erstellen”. Durch hypothetische Fragen wie “Ich weiß nach dieser Präsentation, was ich bei der nächsten besser machen kann”, möchten wir etwas über den Lerntransfer erfahren. Hier kann man natürlich nicht überprüfen, ob ein Transferlernen tatsächlich stattgefunden hat, sondern nur die Einschätzung der Schüler darüber erfahren. Durch die Frage “Welchen Aufwand hatte dieses Projekt verglichen mit den anderen Schulfächern im Schnitt?” versprechen wir uns in Kombination mit Fragen zum Lernerfolg eine Aussage über die individuelle Aufwand-Nutzen-Bilanz der Schüler. Etwas unklar ist bislang, welche Bewertungsmaßstäbe als Bezugspunkt für die Evaluationsdaten gewählt werden. Eine Möglichkeit wäre es, zeitlich zu vergleichen (Was wussten und konnten die Schüler vor dem Projekt, was wissen und können sie jetzt?). Diese Variante ist in unserem Fall allerdings problematisch, da wir weder eine Konrollgruppe haben noch eine Erhebung der Fähigkeiten der Schüler zu Beginn des Projekts vorgenommen haben. Eine zweite Möglichkeit ist es, die Evaluationsergebnisse mit den gesetzten Zielen zu vergleichen (Reinmann, 2012; S. 14). Hierfür wird noch eine konkrete und ausführliche Definition der von uns gesetzten Ziele benötigt. Also z.B. was wir bei der Teamkompetenz als Lernleistung erwartet haben. Dabei fragen wir ab, ob die Schüler bestimmte Ebenen und Dimensionen der Ziele Teamfähigkeit, Präsentationskompetenz und Problemlösekompetenz erreicht haben.

Evaluationsmethoden und -design
Beim Design der Evaluation entschieden wir uns für eine summative interne Fremdenevaluation. Summativ ist sie, weil die Evaluationsbögen am Ende der letzten Sitzung, also auch nach Beendigung des Projekts, ausgeteilt werden. Uns interessiert es, das Projekt “zusammenfassend, bilanzierend und ergebnisorientiert” zu evaluieren (Reinmann, 2012; S. 16). Die Evaluation wird intern sein, weil wir das Projekt konzipiert und durchgeführt haben und es auch selbstständig ohne fremden Eingriff evaluieren werden. Positiv an einer internen Evaluation ist, dass der zeitliche Aufwand recht gering ausfällt und wir als interne Projekttutoren mit dem Evaluationsgegenstand, sprich den Inhalten des Projekts und der Zielgruppe, gut vertraut sind. Negativ daran ist, dass wir unter Umständen nicht objektiv genug an die Sache herangehen und manipulierende Fragen formulieren (Reinmann, 2012; S. 17). Obwohl wir intern evaluieren, handelt es sich um eine Fremdenevaluation, weil sie nicht von uns selbst ausgefüllt wird, sondern von den Schülern (Reinmann, 2012; S. 18-19). Sie beantworten dabei die Evaluationsfragen nach ihrer eigenen Einschätzung und dienen der Evaluation als Datenquelle. Diese sogenannte “Evaluation durch Nutzer” (Reinmann, 2012, S. 19) hat den Vorteil, dass sie objektiv ist. Allerdings kann es dabei auch zu Abwehrreaktionen der Schüler kommen. Da wir das von vornherein wissen, werden wir das bei der Interpretation unserer Ergebnisse mitberücksichtigen.
Unsere Evaluation wird von der Erhebungsmethode her eine schriftliche paper-pencil Befragung mit etwa 25 geschlossenen Fragen und einer offenen Frage sein. Uns ist bewusst, dass das eine eher “reaktive Methode” ist, weil wir durch unsere Anwesenheit beim Ausfüllen oder die Formulierung der Fragen die Antworten der Schüler beeinflussen können. Andererseits erlaubt es die mangelnde Zeit nicht, das Erreichen der Projektziele durch z.B. verdeckte Beobachtung zu prüfen. Dabei ist auch unklar, ob man das bei minderjährigen Schülern überhaupt machen dürfte (Reinmann, 2012; S. 21). Bei der Auswertung unserer Daten möchten wir quantitativ-statistisch vorgehen, weil sich das bei geschlossenen Fragen besonders anbietet. Hierbei werden wir uns überwiegend auf die auf die Kennwerte der Merkmale wie die Häufigkeit und die zentrale Tendenz konzentrieren (Reinmann, 2012; S. 21).

Vorgehen bei der Evaluation
Momentan befinden wir uns am Ende der Planungsphase und am Anfang der Durchführungsphase. Das Konzept steht und der Fragebogen ist grob fertig. In den nächsten Tagen wird er fertiggestellt und getestet. Falls nach dem Pretest Änderungen vorzunehmen sind, können wir sie in dem Zeitplan noch hervorragend vornehmen (bis spätestens Dienstag Mittag). Am nächsten Mittwoch, den 23.01.2013 findet die letzte Sitzung mit den Schülern des Anna-Gymnasiums statt. Am Ende dieser dritten Sitzung werden wir die Evaluationsbögen austeilen und in der darauffolgenden Woche die Daten aufbereiten und auswerten. Bis zur Seminarsitzung am 06.02.2013 werden die Ergebnisse bereits vorliegen und können im Plenum vorgestellt werden.

Quellen:
Reinman, G. (2012). Studientext Evaluation. Universität der Bundeswehr, München. Verfügbar unter: http://lernen- unibw.de/studientexte

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Reflexion des bisherigen Projekts

Der folgende Blogbeitrag beinhaltet eine Reflexion über die bisherige Zusammenarbeit mit dem Projektpartner und innerhalb der Gruppe. Zudem sollen bisherige Schwierigkeiten, ihre Lösungen und die wesentliche Erkenntnis beschrieben werden.

Unser Projektpartner Herr Schwertschlager, Schulleiter des Anna-Gymnasiums und Lehrer des Kurses “Philosophiegeschichte”, zeigte sich von Anfang an sehr begeistert von dem Projekt. Er gab uns relevante Informationen über den Wissensstand und die Zusammensetzung sowie über die Idee des Wahlkursfachs “Philosophiegeschichte”. Auch inhaltlich konnte uns Herr Schwertschlager in knappen Worten beschreiben, worum es bei dem Thema “Philosophie und Christentum” gehen soll. Herr Schwertschlager nahm sich sogar die Zeit, uns das  Kommunikationstool “Moodle” näher vorzustellen, was wir sehr zu schätzen wussten.

Etwas schwieriger stellte sich die inhaltliche Planung des Projekts dar. Das Ziel unseres Seminars “Mediengestützte Lernumgebungen entwickeln” ist es, eine Lernumgebung von ihrer didaktischen Seite her zu planen. So ein Schülerprojekt beinhaltet jedoch natürlich auch eine inhaltliche Seite, die es zu berücksichtigen gibt. Herr Schwertschlager äußerte seine Erwartungen darüber, dass wir als Tutoren der Schüler einen groben inhaltlichen Überblick über die vier Themenbereiche erlangen sollten. Zudem war es unsere Aufgabe, den Schülern anfängliche Textquellen zur Verfügung zu stellen und einen Filmausschnitt für die erste Sitzung zu finden. Dabei hätten wir uns mehr inhaltliche und fachliche Unterstützung von Herrn Schwertschlager gewünscht. Er stellte uns Material in Form von Word-Dokumenten zur Verfügung, die für unseren eigenen inhaltlichen Überblick hilfreich waren, aber nicht als Start-Quellen für die Schüler verwendet werden konnten. Dennoch konnten wir einen geeigneten Filmausschnitt und passende Anfangsliteratur finden.

Kurzzeitig wirkte es so, als würde unsere Kommunikation mit Herrn Schwertschlager missverständlich ablaufen. Das Projekt, das die Schüler am 19.12  begonnen haben, ist ein Versuch des forschenden Lernens. Das scheint unsererseits und von Seite des Lehrers weniger aufwändig zu sein: Man muss keine Quellen finden, keine Dokumente und Arbeitsblätter ausarbeiten, keine Tests erstellen. Die Schüler sollen eine geeignete Forschungsfrage finden, sich als Gruppe organisieren können, Quellen recherchieren, aufbereiten und schließlich dem Rest des Kurses vorstellen. Dabei darf man allerdings nicht vergessen, dass es sich bei den Lernenden um Schüler der 11. Jahrgangsstufe handelt, die wenig bis gar keine Erfahrung mit solch komplexen und selbstständigen Projekten haben. Daher ist es unsere Aufgabe als Tutoren wo es nur geht, Hilfestellung zu leisten. Das erfordert philosophiegebundenes Grundwissen, was wir uns in der kurzen Zeit und im Rahmen des Projekts nicht aneignen können und das auch nicht müssen. Es schien kurzzeitig, als wäre dem Projektpartner nicht bewusst, dass er sowohl uns als auch die Schüler bei dem Projekt stark unterstützen muss, damit ein erfolgreiches Ergebnis herauskommen kann.

Am Wochenende vor der ersten Sitzung kam es zu starken Missverständnissen zwischen dem Projektpartner und unserer Gruppe. Herr Schwertschlager ging davon aus, dass das Projekt “Philhistory” nach seiner 90-minütigen Sitzung um 14:30 vorgestellt werden würde. Das hätte bedeutet, dass nicht alle Schüler anwesend gewesen wären und die Aufmerksamkeit von der vorhergehenden Stunde start beeinträchtigt wäre. Wir von unserer Seite gingen davon aus, dass wir um 13 Uhr anfangen können und 90 Minuten zur Verfügung haben ohne dass davor “normaler” Unterricht stattfindet. Das haben wir unserer Meinung nach bei unserem ersten Treffen mit Herrn Schwertschlager so abgesprochen.
Glücklicherweise konnte das Problem bereits vor der ersten Sitzung so gelöst werden, sodass wir um 13 Uhr mit unserem Teil der Stunde anfangen konnten. Herr Schwertschlager stellte uns am Dienstagabend vor die Wahl, ob wir um 13 Uhr anfangen und er seinen Unterricht nach uns ab 14:30 hält oder eben andersherum. Wir entschieden uns dafür, um 13 Uhr anzufangen. Ausschlaggebend dafür war die Aussage vom Herrn Schwertschlager, er könne mit der sinkenden Aufmerksamkeit der Schüler wahrscheinlich besser umgehen als wir. Letztendlich ließ Herr Schwertschlager die Schüler nach ausdrücklichen Bitten „es seien ja bald Ferien“ um 14:30 gehen und wird seinen geplanten Unterricht auf andere Weise nachholen. Wie, wusste er zu dem Zeitpunkt selbst noch nicht.

Insgesamt lief unsere erste Sitzung mit den Schülern viel besser ab, als wir es uns gedacht hätten. Wir haben es geschafft, unsere geplanten Schritte in nur sechzig Minuten statt den geplanten neunzig zu schaffen. Nach dem Filmabschnitt haben wir eine kurze Diskussion führen können, bei der sich einige Schüler sehr aktiv beteiligt haben. Die Diskussion fing mit der Frage unsererseits an „Findet ihr denn, dass Religion und Philosophie Konkurrenten sind, wie es im Film gesagt wird?“. Dazu äußerten die Schüler ihre Meinung und wir gingen auf diese Antworten ein und stellen weitere Fragen. Als ein Schüler auf die Aussage des anderen einging und betonte, dass er anderer Meinung sei, stellte ihm Herr Schwertschlager die Frage, ob er wirklich so denke. Etwa ab dieser Frage diskutierten die Schüler kurzzeitig mit Herrn Schwertschlager. Insgesamt dauerte die Diskussion nur einige Minuten, was allerdings nicht weiter schlimm war. Wir waren überrascht, wie viel Inhalt in drei Minuten gesagt werden kann. Danach sollten sich die Schüler für eines der vier Themen entscheiden, was sie in wenigen Minuten schafften. Das Konzept sah vor, dass durch die Diskussion alle vier Themenbereiche angesprochen werden, um die Entscheidung für ein Thema zu erleichtern. Doch in der Realität ging die Diskussion  nicht in die geplante Richtung. Der fehlende inhaltliche Input schien den Schülern aber nicht zu fehlen. Sie konnten sich wohl zu jedem Thema etwas vorstellen und sich für eins davon entscheiden. Bei unserer Präsentation über Ziele und Aufgaben des Projekts hat es uns ein wenig besorgt, dass die Schüler misstrauisch aussahen. Möglicherweise kam ihnen das Ausmaß der Aufgaben und das für sie neue Wort „Forschungsfrage“ kompliziert vor. Außerdem äußerte sich eine Schülerin auf den Tipp „Eine Gliederung zu Anfang eines Projekts erleichtert die Recherche“ mit dem Satz „Das haben wir aber anders gelernt“. Natürlich kann es auch sein, dass die Schüler uns erst kennenlernen und einschätzen wollten und daher misstrauisch wirkten. Das wird einen wichtigen Ansatzpunkt für unsere Feedbackrunde am Ende des Projekts darstellen. Bei der Suche nach Forschungsfragen in den Gruppen hat es sich herausgestellt, dass die Schüler sehr an den Themen interessiert waren. Zudem konnte jede Gruppe in relativ kurzer Zeit eine Forschungsfrage finden, sich bereits Gedanken zu den Gruppenregeln machen und erste Gliederungsideen notieren. Am Ende dieser Phase führten wir spontan einen neuen Schritt ein: Jede Gruppe hat ihre Forschungsfrage im Plenum vorgestellt. So konnte der Herr Schwertschlager kontrollieren, ob die Fragen für das Projekt geeignet sind. Am Ende der Stunde folgte unsere Präsentation über Teamarbeit und das Präsentieren, der die Schüler gut folgen konnten. Der Projektpartner zeigte sich am Ende dieser Stunde sehr zuversichtlich und zufrieden und äußerte sich gespannt auf den weiteren Ablauf des Projekts. Er warnte uns davor, dass die Schüler in den Weihnachtsferien wenig schaffen würden, weil sie Erholung von der stressigen Klausurenphase bräuchten. Das sollten wir gelassen nehmen und den Schülern weitere Gelegenheiten zur Abgabe geben. Herr Schwertschlager ist überzeugt davon, dass die Schüler das Projekt gut meistern werden.

Die Zusammenarbeit in unserer Gruppe läuft bislang recht gut. Das Projekt in allen seinen Ebenen ist recht zeitaufwändig und daher sind selten Treffen möglich. Meist arbeiten und kommunizieren wir online über eine eigene Facebook-Gruppe und Google Docs. Das bedeutet auch, dass jeder eigene Aufgaben hat, für die er zuständig ist. Das hat den Vorteil, dass jeder dann arbeiten kann, wann er Zeit hat. Lediglich Aufgaben oder Absprachen, bei denen jede Meinung gefragt ist, laufen verzögert ab. Für die Qualität des Projekts wäre es förderlich, wenn möglichst viele Aufgaben kollaborativ gelöst werden würden. Da der Output des Projekts bis jetzt unserer Meinung nach sehr gut ist, ist mehr Kollaboration zwar eine wünschenswerte aber keine zwingend notwendige Verbesserung.

Die wesentliche Erkenntnis aus dem bisherigen Projekt ist die Kluft zwischen einem Plan oder Konzept und dessen Umsetzung. Der Aufwand einer  Konzeption ist an sich schon nicht zu unterschätzen. Man muss viele Dinge bedenken, die Zielgruppe beachten, sich dem Zeitplan des Projektpartners anpassen und mögliche Probleme bedenken. Durch detailliertes Feedback der Dozentin wird das Konzept dann verbessert, verfeinert und korrigiert, bis es sinnvoll und umsetzbar erscheint. Wir hatten Angst, in sehr vielen Situationen abweichend von unserem Konzept reagieren zu müssen, weil die konkrete Situation im Klassenzimmer nicht der gedachten und konzipierten Situation entsprechen würde. Bereits die erste Sitzung mit den Schülern am 19.12 schien ganz und gar nicht mehr so ablaufen zu können. Glücklicherweise lief alles gut. Wir konnten alle wichtigen Punkte erledigen. Die Schüler haben ihre Forschungsfragen gefunden und können gut ins Projekt starten. Das Wichtigste war es, in bestimmten Situationen spontan zu reagieren und umzudenken (wie z.B. die Vorstellung der Forschungsfragen im Plenum).  Außerdem wird es weiterhin wichtig bleiben, bestimmte Schritte des Projekts mit dem Projektpartner abzuklären, um weitere Missverständnisse zu vermeiden. Die Tatsache, dass die erste Sitzung so erfolgreich war, freut uns sehr und wir sind sehr zuversichtlich, was weitere Schritte des Projekts angeht.

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Zeitplan der 1. Sitzung + Onlinephase

Ablauf der 1. Sitzung (Idealfall)

  • 2 min 39 sek. = ungefähr 3 Minuten → Ausschnitt aus dem Bibel-TV Gespräch (0:19 – 2:58)
  • Schüler bekommen den Auftrag, Diskussionsanregungen zu notieren. Aufgabenstellung lautet “Ihr seht jetzt einen kurzen Ausschnitt aus einem Bibel-TV-Beitrag. Notiert bitte relevante Inhalte, Schlagworte, die euch zur Diskussion sinnvoll erscheinen oder Dinge, zu denen ihr eine andere Meinung habt”
    • Beispielschlagworte:
      • “Philosophie und Religion als Konkurrenten” → wollen Leben deuten, denken über Ursprung, Sinn und Ziel menschlichen Lebens nach”
      • “Forschungsinstitut für Philosophie, eingerichtet von der Katholischen Kirche”
      • “Irrtum über die Welt mündet in falsches Denken über Gott” (Thomas von Aquin)
      • Pluralisierung von Perspektiven: “wenn es Wahrheit gibt, kann es nur eine Wahrheit geben” (Thomas) → dafür muss man von seiner Vernunft Gebrauch machen, um über Gott nachzudenken
      • “Widerspruch zwischen Wahrheit des Glaubens und Wahrheit der Vernunft?” → Diskutieren, bis Wahrheit gefunden wird
    • die notierten Inhalte sollen den Anfang der Diskussion erleichtern
  • (15 Minuten) Diskussion der Klasse mit dem Lehrer: Nach dem Diskutieren über die Inhalte des Filmausschnitts soll das ganze Thema “Philosophiegeschichte + Christentum” angesprochen werden. Ziel ist es, einen Überblick über geschichtliche Eckpunkte und das Zusammenspiel von Philosophie und der Religion zu erhalten; nach der kurzen Diskussion sollen die Schüler wissen, worum es bei jedem Thema gehen soll, um sich für eins davon zu entscheiden
  • (5 Minuten) Entscheidungen der Teams für “ihr” Thema
  • (5 Minuten) Tutoren stellen den Ablauf und die Ziele des Projekts vor
    • welche Aufgaben gibt es: Team bilden und eins der Themen wählen; eine Forschungsfrage formulieren (was macht eine Forschungsfrage aus?); fünf Wochen Zeit, die Frage zu beantworten; am Schluss benotete Präsentation im Team; weitere Details in Moodle, Dokument “Aufgaben_Erwartungen”
    • wann sind die Deadlines und Treffen: Gliederung, inhaltlicher Überblick und Gruppenregeln bis zum 05.01 in Moodle; Treffen an der Universität am 09.01; Präsentation bis zum 18.01 in Moodle (Feedback von Tutoren folgt); 23.01 Präsentation der Ergebnisse
  • (5 Minuten) Gruppen und Tutoren finden sich zusammen, Gruppenregeln werden aufgestellt (Treffen, Umgang mit Konflikten, Kommunikation, Aufgabenteilung)
  • (30 Minuten) Suche nach einer geeigneten Forschungsfrage in den Teams → Tutoren helfen mit, Herr Schwertschlager leistet Hilfestellung bei der Fragesuche (Ist die Frage überhaupt im Rahmen des Projekts zu beantworten? Zu einfach oder zu schwer?); Hinweis auf Einführungstexte in Moodle; im Idealfall kann bereits mit der Gliederung angefangen werden
  • (25 Minuten) Unsere Präsentation über Teamarbeit, Teamarbeit-Tools und Präsentationstechniken
  • Zum Abschluss noch ein Tipp: Denker des Abendlandes-Serie ist auch für den Überblick interessant


Was kann im Zeit-Notfall anders gemacht werden:

  • Formulierung der Gruppenregeln als “Hausaufgabe” aufgeben
  • Präsentationstechniken in der Uni-Bib nachholen


Online-Phase 1 (Weihnachtsferien):

  • Die Gruppenregeln sollen im jew. Themenblock auf Moodle hochgeladen werden (bis 21.12?)
  • bis zum 05.01 soll die Gliederung mit erstem inhaltlichen Überblick auf Moodle hochgeladen werden
  • Begründung: Bei der Bibliotheksrecherche am 09.01 soll lediglich ergänzende Literatur gefunden werden; sehr hilfreich, wenn bereits ein Überblick besteht


Online-Phase 2 (Nach der Bib-Recherche):

  • In der Unibib recherchierte Inhalte in Gliederung einbauen
  • Präsentation erstellen
  • die Präsentation soll den Tutoren bis zum 18.01 über Moodle bereitgestellt werden
  • Feedback der Tutoren bis zum 21.01
  • Präsentation soll geübt werden
  • Präsentationstermin am 23.01

Quellen/Dateien:

Bibel-TV-Gespräch: https://www.youtube.com/watch?v=Zd0yqf6piEo

Präsentation „Teamarbeit, Tools und Präsentieren“: https://docs.google.com/presentation/d/1_R0C88SBEH9Lns4AiAvCu99ZJXw6p2SXQYB7qFbiIuM/edit  

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Plan der nächsten Wochen bis zur Realisierung

Die folgenden Tabellen beinhalten den Plan der nächsten drei Wochen bis zur ersten Sitzung im Anna-Gymnasium am 19.12.2012. Die ersten zwei Tabellen zeigen die zu erledigenden Aufgaben an. Die dritte Tabelle stellt die Deadlines noch einmal übersichtlich dar. Bis spätestens den 18.12.2012. sollen alle unten genannten Aufgaben erledigt sein.

Tabelle1

Tabelle2Tabelle3

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Feedback + Lernziele + Meilensteinplan

In folgendem Beitrag sollen die zuletzt genannten Verbesserungsvorschläge behandelt werden, die Lernziele des Konzepts neu definiert werden und ein Meilensteinplan vorgestellt werden.

Lernziele

Wie bereits erwähnt stellen das Wissen zum Thema “Philosophie und Christentum” sowie Kompetenzen des forschenden Lernens die Lernziele für die Schüler dar. Doch nicht alle der bereits aufgelisteten Kompetenzen können erreicht werden bzw. sind im Rahmen des Kurses notwendig. Zeitmanagement wird größtenteils durch die im Konzept geplanten Termine festgelegt und muss nicht erst eigenständig gestaltet werden. Die Wissensaufbereitung sollte als Kompetenz bereits vorliegen – die Schüler haben Erfahrung mit Referaten und können somit Wissen selbstständig aufbereiten. Die Recherche wird durch die Tutoren und den Philosophiestundenten unterstützt und begrenzt sich auf eine zusätzlich recherchierte Quelle. Somit sind diese Kompetenzen lediglich im Hintergrund relevant. Drei andere Kompetenzen sind wesentlich wichtiger. Die Teamkoordination kann nicht durch die Tutoren übernommen werden und stellt somit eine zentrale Zielkompetenz für die Schüler dar. Wann und in welcher Form sie sich treffen, ob sie Aufgaben unter sich aufteilen, bleibt der Gruppe also selbst überlassen. Zusätzlich dazu wird die Präsentationskompetenz geübt. Durch den Informationsinput der Tutoren in der ersten Sitzung soll vorhandenes Wissen zu Präsentationstechniken aufgefrischt und neues Wissen erworben werden. Durch ihre Powerpoint-Präsentation zum Schluss können die Schüler zeigen, dass sie im Stande sind, ihr Projekt gut präsentieren zu können. Doch auch dabei werden sie, falls notwendig, von ihrem jeweiligen Tutor unterstützt. Dies geschieht aus dem Grund, dass es sich bei den Lernpersonen um Schüler handelt, die nicht überfordert werden sollen. Zudem soll gerade beim forschenden Lernen Problemlösekompetenz  erlangt und erweitert werden. Im Forschungsprozess der Schüler treten immer wieder Fragen und Probleme auf. Ziel und Aufgabe der Tutoren ist es, sie in die richtige Richtung der Lösung zu führen. Sie geben lediglich Tipps und Anregungen für das “Wie” der Problemlösung, ohne die Lösung selbst zu übernehmen.

Lehrzieltaxonomie

Zur Ordnung der Lernziele empfiehlt sich die Wahl einer geeigneten Lehrzieltaxonomie. Besonders passend erscheint dabei eine Lehrzieltaxonomie mit Kompetenzbereichen, weil sie verschiedene Kompetenzen mit Prozessen verknüpft und nicht nur reine Wissensformen unterscheidet (Reinmann, 2012). Die Matrix von Euler und Hahn (2007) verbindet die Kompetenzbereiche Sozial-, Selbst- und Sachkompetenz mit den kognitiven Prozessen nach Anderson & Kraftwohl (2001) und den verschiedenen Aspekten des Wissens und Könnens. Daher ist sie für die Beschreibung unserer Ziele besonders gut geeignet. Zu den kognitiven Kompetenzen kommen hier auch affektive und psychomotorische Ziele hinzu.

Auf der Handlungsdimension des Erkennens sollen die Schüler einerseits die präsentierten Recherche- und Aufbereitungstechniken verstehen und anwenden können. Außerdem sollten sie sich an ihr bereits bestehendes Wissen zum Christentum und der Philosophie erinnern können. Sie sollten zudem vorhandene Quellen analysieren und ihren Sinngehalt auf die Fragestellung hin bewerten können. Schließlich sollen sie eine didaktisch sinnvolle Präsentation ihrer Ergebnisse erschaffen und das eigene Ergebnis auch objektiv beurteilen können (Sachkompetenz). Sie sollten im Stande sein, bei einer Teamarbeit auf ihre Mitschüler zu achten und zu hören und ebenso erkennen, wann jeder einzelne von ihnen ohne fremde Hinweise wie handeln sollten (Sozial- und Selbstkompetenz).

Um eine Sachkompetenz zu erreichen ist es notwendig, dass die Schüler sich für das Thema interessieren und begeistern können (Werten). Außerdem ist es eines der zentralen Ziele, etwas eigenes zu fertigen. In unserem Kurs ist es die Beantwortung der Forschungsfrage mit einer Powerpoint-Präsentation, aus der der restliche Kurs etwas lernen soll. Diese Präsentation stellt schließlich auch die Grundlage für die Benotung dar (Assessment of Learning, Knight & York, 2003).

Für das Erlangen einer Sozialkompetenz ist es zentral, dass sich die Teammitglieder tolerieren und respektieren. Die Tutoren der jeweiligen Gruppen haben darauf zu achten, dass keine ungelösten Konflikte die Gruppenarbeit beeinträchtigen. Die Schüler müssen sich zudem miteinander verständigen und erkennen können, falls eines der Teammitglieder sich nicht sozial verhält. Im Idealfall sollen alle Konflikte durch geschickte Teamkoordination vermieden werden. Am Schluss sollen die Schüler ihren Tutoren Feedback auf das Projekt geben. Somit lernen sie, ihre gelernte Sozialkompetenz anzuwenden.

Doch nicht nur der Inhalt und die Gruppe bestimmen das Lernen. Auch das eigene Selbst soll im Laufe des Projekts gefördert werden. Jeder einzelne Schüler soll sich auf das Projekt einlassen und zum Schluss des Projekts ein Können erwerben, Strategien einzusetzen und zu routinisieren. Es soll der Umgang mit sich selbst und seinem Wissen, Emotionen und Motivation gelernt werden. Ganz konkret sollen die Schüler lernen, ihre eigene Rolle in der Gruppe zu finden, merken, wenn irgendwo Wissenslücken bestehen. Erfahrungen sammeln, wie sie sich bei forschendem Lernen in Gruppen verhalten etc.

Dennoch müssen die Lernziele der Schüler genauer und vor allem konkreter festgelegt werden, damit die konzipierten Ziele mit denen des Lehrers übereinstimmen und die Schüler die gesetzten Ziele auch erfolgreich erreichen können. Vor allem, weil dabei Noten vergeben werden, ist eine konkrete Zielformulierung in Absprache mit Herrn Schwertschlager unverzichtbar.

Aspekte des forschenden Lernens

Eine weitere Herausforderung stellt das forschende Lernen dar. Laut Huber (2007) ist forschendes Lernen ein Prozess, bei dem die Lernenden alle wesentlichen Phasen gestalten, erfahren und reflektieren – sie entwickeln die Frage, wählen eine geeignete Strategie, erforschen ihr Thema, prüfen und stellen ihre Ergebnisse dar. In unserem konkreten Projekt wäre eine solche Ausgestaltung des forschenden Lernens sowohl zeitlich nicht möglich als auch eine erhebliche Überforderung der Schüler, die mit keinem dieser Schritte selbstständigen Arbeitens ausreichend vertraut sind. Zumindest kann man dieses Vorwissen nicht voraussetzen. Daher wird man auf eine einfachere Form des forschenden Lernens zurückgreifen müssen. Reinmann (2009, S. 8) definiert forschendes Lernen auch als einen Prozess, bei dem Lernende “angeleitet und übend Forschung praktizieren. . . oder . . . einen Forschungsprozess zumindest nachvollziehen können (genetisches Lernen)”. Durch die Hilfe der Tutoren soll den Schülern ermöglicht werden, den Forschungsprozess miterleben und nachvollziehen zu können. Der Tutor soll an jeder Stelle helfend einspringen, wenn ein eigenständiges Weiterforschen nicht mehr möglich ist. So ist es nicht ausgeschlossen, dass Tutoren sowohl Quellen als auch die Lösung der Forschungsfrage den jeweiligen Gruppen zur Verfügung stellen werden. Natürlich wird man bis zum Schluss versuchen, die Schüler selbst auf die Lösung des konkreten Problems kommen lassen.

Zusätzlich dazu war bislang die “Problemfindung” bzw. “Themenformulierung” etwas unklar. Da bereits vier Themenbereiche vorgegeben sind, ist eine vollständig freie Wahl dieser durch die Schüler nicht empfehlenswert. Denn so könnten sie auf zu weit führende Ideen kommen, die der Lehrer gar nicht für die Benotung vorgesehen hat. Solange die Schüler aber keine genauen Forschungsfragen sondern lediglich Themenbereiche vorgegeben bekommen, bleibt es offen, welche genaue Fragestellung sie innerhalb ihres Themas behandeln. Sie können sich also z.B. aussuchen, welchen Aspekt von Thomas von Aquins Leben und Schaffen sie vertiefen möchten. Damit garantiert ist, dass es sich bei der formulierten Frage um eine Forschungsfrage handelt, sollte sie mit einem “Warum”, “Inwiefern” oder “Weshalb” beginnen, statt mit dem klassischen “Wer, was, wann?”. Es sollen keine einfach zu beantwortenden Untersuchungsfragen wie “Wie haben sich Philosophie und Christentum ergänzt?” sein. Vielmehr soll es um Zusammenhänge gehen, Fragestellungen wie “Inwiefern führten Christentum und Philosophie jahrelang eine Existenz nebeneinander?”. So wird nicht nur eine Frage beantwortet, sondern das Thema richtig erforscht. Einzelheiten dazu sollten noch mit Herrn Schwertschlager und unserer Dozentin besprochen werden.

Zusammenfassend kann man festhalten, dass jeder Schritt des forschenden Lernens von den Schülern mit mehr oder weniger Unterstützung durchlaufen wird. Sie können im Rahmen der vier Themenbereiche eine eigene Forschungsfrage herausarbeiten. Sie bestimmen, mit wem sie im Team arbeiten und wann bzw. wie sie miteinander kooperieren (z.B. persönliches Treffen oder online). Sie können selbstständig recherchieren und Wissen sammeln. Schließlich erstellen sie eine Präsentation, stellen die Inhalte vor und bewerten ihre eigene Arbeit. In jedem dieser Schritte wird ihnen Hilfestellung geleistet, sodass jede Gruppe zu einem zufriedenstellenden Ergebnis kommen kann und das Risiko eines Irrtums minimiert wird – entgegen der klassischen Idee forschenden Lernens (Reinmann, 2009, S. 7). Was im schulischen Kontext und im Rahmen des Projekts nicht gewährleistet sein kann, ist das Interesse Dritter bei der Forschungsfrage. Da in diesem Fall Schüler forschen, steht ihre Lernleistung über dem allgemeinen Wissenschaftsinteresse (Huber, 2007, S. 10). Insgesamt kann man von einem angeleiteten Prozess forschenden Lernens sprechen.

Mediengestütztes Lernen

Medien spielen im Laufe des ganzen Projekts eine wichtige Rolle, sodass man von einem mediengestützten forschenden Lernprozess sprechen kann. Angefangen bei einer internetgestützten Recherche zu Beginn des Projekts, werden die Schüler miteinander und mit ihrem Tutor über Moodle kommunizieren. Sie verwenden den Computer zur Sammlung relevanter Informationen und zur Erstellung einer PowerPointPräsentation. Eine ganz zentrale Stellung nimmt die E-Learning-Plattform Moodle ein. Die Kommunikation mit den Tutoren und dem Lehrer sowie die Kooperation untereinander erfolgt über diese Plattform. Dafür eignet sich sowohl die Nachrichtenfunktion als auch das Forum. Auch bei Zwischenfragen oder Unsicherheiten innerhalb der Gruppe kann über Moodle kommuniziert werden. Die im Internet gefundenen Quellen sowie eingescannte Buchquellen werden bei Moodle gespeichert und miteinander geteilt. Der Zwischenstand der Projektarbeit wird dem jeweiligen Tutor über Moodle zur Verfügung gestellt und auch das Feedback darauf wird auf diesem Weg erfolgen. Der Vorteil dieser Methode ist die zeitliche und örtliche Flexibilität, wodurch Zeit für relevante Recherche und Aufbereitung gespart wird.

Meilensteinplan

Wie auf dem Schaubild erkennbar, befinden wir uns momentan in der Konzeptionsphase unseres Projekts. Heute (am 28.11.2012) werden wir uns kurz bei den Schülern des Anna-Gymnasiums vorstellen, ihnen in Kürze das auf sie zukommende Projekt schildern und sie dazu auffordern, sich in Kleingruppen  zusammenzufinden. An dieser Stelle greifen die Phasen Konzeption und Realisierung ineinander über. Denn einerseits ist das Konzept noch nicht vollständig, da Lernziele mit Herrn Schwertschlager und mit unserer Dozentin abgesprochen werden müssen (Wie schaffen wir es, forschendes Lernen mit den Schülern zu betreiben, ohne sie zu überfordern und auf eine Weise, bei der auch eine sinnvolle Benotung möglich ist? Welche Forschungsfragen sind in den jeweiligen Themen möglich?). Andererseits startet die Realisierung des Projekts bereits mit der Vorstellung des Projekts bei den Schülern.

Bis zur ersten Sitzung am 19.12.2012 ist es unser Ziel, das Konzept komplett fertig zu stellen. Dabei müssen die Lernziele mit unserer Dozentin und mit dem Herrn Schwertschlager so abgestimmt werden, dass wir zu einem Konsens kommen können. Zum anderen müssen wir als Tutoren inhaltlich so weit informiert sein, dass wir den Schülern wirklich helfen können. Was dann zur Realisierung noch fehlt, ist die PowerPointPräsentation über Recherche- und Aufbereitungstechniken. Außerdem findet am Freitag, den 30.11.2012 ein Treffen mit der Fachschaft Philosophie statt, bei dem wir versuchen werden, einige Studenten für unser Projekt zu gewinnen. Durch sie erhoffen wir uns fachgebundene Unterstützung bei der Recherche.

Bei dem heutigen Treffen mit Herrn Schwertschlager werden wir kurz darauf hinweisen, dass es sich bei dem Projekt um forschendes Lernen handeln wird und nicht um Referate (falls es denn zu Missverständnissen kam). Dabei werden wir uns erkundigen, was er bei der Benotung der fertigen Präsentation beachten wird. Außerdem wollen wir um inhaltliche Hilfestellung bitten, da wir uns momentan mehr inhaltlich als konzeptionell gefordert fühlen.

Reflexion

Das Konzept nimmt eine immer klarere Form ein und unsere Ideen kommen uns insgesamt schlüssig vor. Was uns bislang Sorgen bereitet, ist die Umsetzbarkeit unserer Rolle als Tutoren. Es ist ohne Frage sinnvoll und unverzichtbar, dass wir von Anfang bis zum Ergebnis des Projekts den Schülern als eine Unterstützung zur Seite stehen. Allerdings fühlen wir uns momentan von der Fülle der Inhalte erschlagen und können nicht abschätzen, inwieweit wir als kompetente Tutoren auftreten können. Wir sind uns einerseits nicht sicher, was von uns in unserem Seminar gefordert ist und andererseits was der Herr Schwertschlager von uns erwartet: Konzipierung und Durchführung zusammen mit dem Lehrer, indem er relevante inhaltliche Teile der Stunden übernimmt? Oder sind wir allein für die inhaltliche Unterstützung verantwortlich? Können wir Herrn Schwertschlager darauf hinweisen, dass wir momentan sowohl mit der Formulierung möglicher und sinnvoller Forschungsfrage überfordert sind als auch bei der Recherche geeigneter Quellen zu konkret diesem Thema den Schülern wenig voraus sind?

Zudem konnten wir bislang keinen inhaltlich passenden Film oder Filmausschnitt finden, sodass es nicht sicher ist, inwieweit ein spannender inhaltlicher Einstieg möglich sein wird.

Quellen:

Anderson, L.W. & Krathwohl, D.R. (2001). A taxonomy for learning, teaching, and assessment. A revision of Bloom ́s taxonomy of educational out- comes. New York: Longman.

Euler, D. & Hahn, A. (2007). Wirtschaftsdidaktik. Bern: Haupt.

Huber, L. (2009). Warum forschendes Lernen nötig und möglich ist. In: Huber, L., Hellmer, J. & Schneider, F. (Hrsg.), Forschendes Lernen im Studium. Aktuelle Konzepte und Erfahrungen (S. ). Bielefeld: UniversitätsVerlagWebler.

Knight, P.T. & Yorke M. (2003). Assessment, learning and employability. Buckingham: Open University Press.

Reinmann, G. (2012). Studientext Didaktisches Design. München. URL: http://lernen-unibw.de/studientexte

Reinmann, G. (2009). Wie praktisch ist die Universität? Vom situierten zum forschenden Lernen mit digitalen Medien. In: Huber, L., Hellmer, J. & Schneider, F. (Hrsg.), Forschendes Lernen im Studium. Aktuelle Konzepte und Erfahrungen (S. 36-52). Bielefeld: UniversitätsVerlagWebler.

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Konzepterweiterung + Plan der nächsten Wochen

Im Folgenden wird das überarbeitete Konzept zum „Projekt Philhistory“ in Kooperation mit dem Gymnasium St. Anna in Augsburg vorgestellt. Das Projekt ist Bestandteil des Seminars „Mediengestützte Lernumgebungen“ im Wintersemester 2012/13 an der Universtität Augsburg. Im folgenden Beitrag wird das Konzept vorgestellt, die ersten Arbeitsschritte und die Ergebnisse aus dem Gespräch mit Herrn Schwertschlager aufgelistet sowie eine erste Bewertung der Ergebnisse vorgenommen.

Ziel des Projekts ist für uns Studenten, eine mediengestützte Lernumgebung für die Schüler des Anna-Gymnasiums zu entwickeln. Die Schüler wiederum sollen durch das Projekt wichtige Kompetenzen für das forschende Lernen sammeln. Dazu zählen eigenständige Recherche, Zeitmanagement, Teamkoordination, Gruppenarbeit, Wissensaufbereitung und Präsentationskompetenzen. Die von uns erstellte mediengestütze Lernumgebung wird im Fach Philosophie in der 11. Jahrgangsstufe in die Praxis umgesetzt. Inhaltlich soll es um die Wirkung des Christentums auf die Philosophie gehen. Unser Kooperationspartner am Anna-Gymnasium ist Herr Schwertschlager, mit dem das Konzept abgesprochen und gegebenfalls umstrukturiert oder weiterentwickelt werden soll.

Der erste Schritt in unserer Arbeitsgruppe war ein Brainstorming und erster Konzeptenwurf mittels Google Docs. Dabei haben wir uns an den Vorgaben in den Seminarfolien orientiert, den Studientext „Didaktisches Design“ von Gabi Reinmann zu Rate gezogen und eigene Ideen hinzugefügt. Vom Seminar „Didaktisches Design“ im letzten Semester waren wir es gewohnt, die Inhalte beim Erstellen eines Konzepts zu kennen bzw. selbst festlegen zu können. Bei vorliegendem Konzept bestand die Herausforderung darin, ein Konzept abstrahiert von den Inhalten zu erstellen.

Als zweiten Schritt wurde eine Konzeptidee entworfen und mit Herrn Schwertschlager durchgesprochen. Beim Treffen konnten relevante Informationen über die Schüler und die Herausforderungen einer Lernumgebng gewonnen werden. Die Verbesserungen aufgrund des Gesprächs am 13.11.2012 wurden in die ursprüngliche Konzeptidee eingebaut.

Anfangs entschieden wir uns dafür, zwei 90-minütige Sitzungen mit den Schülern zu konzipieren. Beim Gespräch mit Herrn Schwertschlager haben wir einen zusätzlichen Recherchetermin an der Universität Augsburg hinzugefügt.

Der Titel „Projekt Philhistory“ setzt sich zusammen aus dem Projektcharakter der Lernumgebung (bzw. forschenden Lernens) und der geschichtlichen Betrachtung der Philosophie auf der inhaltlichen Ebene. Zielgruppe sind Schüler der 11. Jahrgangssstufe, die etwa 16-17 Jahre alt sind. Erste Erfahrungen im selbstständigen Lernen haben diese Schüler bereits durch Referate und Gruppenarbeiten in diversen Fächern gesammelt und zudem durch das P-Seminar, das seit der 11. Jahrgangsstufe für alle Gymnasiasten Pflicht ist. Dennoch darf beim Konzipieren nicht davon ausgegangen werden, dass das forschende Lernen bei allen Schülern gleichermaßen entwickelt ist oder auf dem Niveau von Studenten ist. Daher besteht immer eine Gefahr der Überforderung. Vor allem eine zu große Fülle an Quellen soll vermieden werden, da die Schüler laut Herrn Schwertschlager Probleme dabei hätten, die ganzen Informationen zu verarbeiten und zu strukturieren. Sinnvoll ist es, die Schüler zuerst eine Gliederung erstellen zu lassen, mit Hilfe derer sie dann gezielt recherchieren können.

Bei dem Kurs “Philosophiegeschichte” handelt es sich um ein Wahlfach der Philosophie. Die Schüler besitzen geschichtliches Vorwissen (z.B. zur Entstehung des Christentums) und haben bereits einen ersten Überblick über die griechische Philosophie und “die drei Athener” Platon, Aristhotheles und Sokrates erhalten. Das “Projekt Philhistory” setzt inhaltlich bei der Entstehung des Christentums an und geht bis 1200 n.Chr.. Um das Interesse für dieses Thema zu wecken empfiehlt sich ein interessanter Filmausschnitt bzw. ein spannender Einführungstext zu Beginn der ersten Sitzung.

Ziel des Projekts „Philhistory“ sind die oben genannten allgemeinen Kompetenzen (z.B. Recherche) sowie inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema „Auswirkungen des Christentums auf die Philosophie“. Lernziele sind somit Kompetenzen sowie ein grobes Überblickswissen über das Thema “Philosophie und Christentum”.

Geplant sind zwei 90-minütige Präsenzsitzungen in der Schule sowie eine Arbeitsphase dazwischen, in der die Schüler Zeit haben, in der Universitätsbibliothek zu recherchieren, sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen und miteinander zu kooperieren. Sie sollten sich in Dreiergruppen zusammenfinden und einen Themenaspekt bearbeiten. Jeder Gruppe wird von anfang ein ein Tutor zugeteilt. Die Schüler werden auf jeden Fall Noten auf ihre Abschlusspräsentation erhalten. Aber auch das Assessment for Learning durch ein Feedback während der Gruppenarbeit und auf die fertige PowerPointPräsentation soll den Schülern zeigen, in welchen Bereichen ihre Schwächen liegen sowie ein Lob für gute Arbeit in einem oder mehreren Aspekten beinhalten. So wird vor allem garantiert, dass die Motivation während der eigenständigen Arbeitsphasen nicht absinkt.

In der ersten Sitzung am Mittwoch, den 19.12.2012 soll mittels einer Powerpointpräsentation eine Einführung in gängige Recherche-, Aufbereitungs- und Kollaborationsmethoden gegeben werden. Außerdem wird ein spannender Einführungsfilm zum Thema gezeigt. Im zweiten Teil der Sitzung diskutieren die Schüler dann mit dem Lehrer über den Film. So sollen verschiedene Themenaspekte deutlich gemacht werden. Ziel ist es, durch gemeinsame Diskussion die vier Themenaspekte anzureißen und bisheriges Wissen zu sammeln. Die Gespräche dürfen natürlich in die richtige Richtung gelenkt werden, falls einige wichtige Aspekte ungenannt bleiben. An dieser Stelle soll den Schülern mitgeteilt werden, dass sie sich in Dreiergruppen zusammenfinden sollen, um in den folgenden Wochen einen dieser Themenaspekte selbstständig zu bearbeiten (Konfrontation mit dem Einstiegsproblem). Die vier zu bearbeitenden Themen sind “Der Philosoph Augustinus”, “Thomas von Aquin”, “Gesamtüberblick über das Nebeneinander von Chistentum und Philosophie” und “Wissenschaft in Klöstern und Universitäten”. Der Kurs besteht aus 13-14 Schülern, somit können zwei Dreiergruppen und zwei Vierergruppen gebildet werden. Beim letzten Termin der Projekts sollen die Schüler ihr Thema dem Rest der Klasse mittels einer Powerpointpräsentation vorstellen. Die Schüler sollen, falls erforderlich, Hilfestellung bei der Auswahl des Themas bekommen. Im letzten Drittel der Sitzung soll die Recherche bzw. erste Gruppenabsprachen zum jeweiligen Teilaspekt beginnen. Damit die Schüler nicht völlig überfordert werden, stellt man einige Einstiegsquellen zur Verfügung (Bücher, Lexika, Links, Portale etc.). Da die Sitzungen in einem medial ausgestatteten Raum mit Computern und Internetzugang stattfinden wird, können die Schüler bereits anfangen zu recherchieren bzw. sich vorab zu informieren. Jede Gruppe soll am Schluss mindestens eine eigene Quelle nachweisen können. Bei der Recherche und Präsentation fungiert jedes Mitglied unserer Projektgruppe als ein Tutor für jeweils eine Gruppe. Gemäß der Definition von Kerres, Nübel und Grabe (2005) sollen wir „inhaltliche, organisatorische, technisch und/oder motivationale Unterstützung von Lernenden in kleineren und größeren Gruppen“ leisten. Voraussetzung für ein erfolgreiches Tutoring ist eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema. Die Tutoren und die Gruppen benutzen Moodle als Kommunikations- und Kollaborationswerkzeug.

Zwischen dem ersten und dem zweiten Termin liegen die Weihnachtsferien, in denen die Schüler ein wenig über das Projekt nachdenken können und die bereits vorhandenen Quellen durchgehen können. Am 09.01.2013 treffen sich die Schüler mit ihren Tutoren an der Universität Augsburg mit dem Ziel, in der philosophischen Abteilung der Universitätsbibliothek nach geeigneten Quellen zu suchen. Geplant ist es außerdem, Studenten der Philosophie dazu einzuladen, die Schüler bei der Recherche zu unterstüzten. Sobald eine bis zwei sinnvolle Quellen gefunden und kopiert wurden, haben die Schüler zwei Wochen Zeit, diese in ihre Gliederung bzw. bereits vorhandene Informationen einzubauen und eine Präsentation zu erstellen. Jede Gruppe bekommen den Auftrag, dem jeweiligen Tutor mindestens einmal den Zwischenstand der Gruppenarbeit mitzuteilen bzw. Fragen zu stellen. Dabei soll Feedback gegeben und somit garantiert werden, dass die Schüler zu einem erfolgreichen Ergebnis kommen können. Es wird erwartet, dass jede Gruppe einen 10-15-minütigen Vortrag mit Hilfe einer PowerPointPräsentation vorbereitet. Der Termin am 16.01.2013 entfällt folglich, um den Schülern genügend Zeit zur Präsentationsvorbereitung zu geben.

In der dritten und letzten Sitzung am 23.01.2013 werden die erstellten Präsentationen dem Rest des Kurses vorgestellt. Dadurch soll erreicht werden, dass jeder der Schüler einen Überblick über die verschiedenen Themenbereiche bekommt. Es ist wichtig, dass die Präsentationen sinnvoll aufbereitete Informationen beinhalten: Folien nicht zu überladen, keine unverständlichen Fremdwörter, so einfach wie möglich erklärt. Am Schluss dieser Sitzung in der letzten halben Stunde diskutiert der Kurs zusammen mit dem Lehrer und den Tutoren über die gehörten und vertieften Inhalte. So wird garantiert, dass die Schüler tatsächlich alle inhaltlichen Aspekte nachvollziehen können und einen Gesamtüberblick über das Thema erhalten. Die Schüler werden darauf hingewiesen, ihre Präsentation den anderen über Moodle bereitzustellen. Der Lehrer sollte jeder Gruppe ein Feedback zur inhaltichen Aufbereitung geben. Die Tutoren geben Feedback auf die Präsentation. Ob dies im Plenum oder besser in den Einzelgruppen bzw. per Email erfolgen soll, kann zu einem späteren Zeitpunkt noch ausgemacht werden. Die Schüler werden am Ende dieser dritten Sitzung zudem gebeten, uns als Projektplaner ein Feedback zu geben. Diese Rückmeldung hilft bei der Einschätzung unserer Konzeptumsetzung und hilft bei der Evaluation der Ergebnisse.

Am Dienstag, den 13.11.2012, fand ein Treffen mit Herrn Schwertschlager statt. Das Konzept wurde um einen dritten Termin, die Exkursion in und Recherche an der Universitätsbibliothek Augsburg, erweitert. Außerdem wurde deutlich, dass wir als Projektgruppe Tutoren einzelner Gruppen sein werden und somit einen inhaltlichen Überblick benötigen. Wir entschieden uns dafür, Zweierteams zu bilden. Jedes davon bearbeitet nur zwei der vier oben genannten Themenaspekte. So muss nicht jeder von uns über jedes Thema vertieft informiert sein und im Fall einer Krankheit hätte jede Gruppe mindestens einen zuständigen Tutor. Wir werden uns gegenseitig unsere Teilaspekte erzählen, um dennoch ein Überblickswissen über das gesamte Thema zu erhalten. Herr Schwertschlager hat uns empfohlen Geschichtsbücher der sechsten und siebten Jahrgangsstufe für einen Überblick zu nutzen sowie Texte zur Verfügung gestellt. Eine weitere Idee des Gesprächs war es, Studenten der Philosophie einzuladen, bei der Bibliotheksrecherche der Schüler mitzuwirken und Hilfestellung zu leisten. Unsere Aufgabe ist es nun, Studenten anzufragen, ob sie mitmachen wollen würden (z.B. über die Fachschaft). Wir haben uns dafür entschieden, in einer Schulstunde des Kurses vorbeizukommen und uns vor Beginn des Projekts bei den Schülern vorzustellen (28.11.2012). Anfang Dezember (04.12.2012) werden wir von Herrn Schwertschlager eine kurze Einführung in Moodle bekommen, da dies unser Hauptwerkzeug zur Kommunikation mit den Gruppen sein wird. Unsere Aufgabe in den nächsten Wochen wird es sein, inhaltliches Wissen zum Thema aufzubauen, einen Einstiegsfilm für die erste Sitzung zu finden und Philosophiestudenten zur gemeinsamen Kooperation anzufragen.

Die Schwierigkeit bei der Erstellung der Konzeptidee bestand darin, dass weder inhaltliche noch zielgruppenspezifische Vorab-Informationen gegeben waren. Trotzdem sind wir mit unserer ersten Konzeptidee zufrieden und finden, dass sie eine gut Basis für erste Absprachen mit Herrn Schwertschlager dagestellt hat. Nach der Überarbeitung der ursprünglichen Idee haben wir den Eindruck, ein umsetzbares Konzept erstellt zu haben und hoffen auf dessen Erfolg. Die Herausforderung wird darin bestehen, einen inhaltlichen Überblick über das Thema zu gewinnen, um als hilfreiche Tutoren für die Schülergruppen zu fungieren.

Durch ein Feedback unserer Dozentin am 14.11.2012 sollen an dieser Stelle noch einige Ergänzungen vorgenommen werden. Wir sollten bei der Problemstellung am Anfang des Projekts beachten, dass die Schüler ihr Thema erforschen und kein Referat vorbereiten. Wie dies genauer aussehen soll, wird im nächsten Blogeintrag herausgearbeitet. Es besteht die Möglichkeit, dass wir den Schülern sowohl die Quellen als auch die Antworten auf ihre Forschungsfragen geben, allerdings muss das nicht unbedingt der Fall sein. Im nächsten Blogeintrag wird verdeutlicht, an welchen Stellen unser Projekt mediengestützes Lernen behinhaltet und welche Rolle Moodle bei der Unterstützung der Schüler einnimmt (z.B. Schüler müssen ihren Zwischenstand der Präsentation oder der Informationen dem Tutor über Moodle bereitstellen). Im dritten Blogeintrag wird zudem der genaue Ablauf der verschiedenen Arbeitsschritte des Projekts vorgestellt, es wird begründet, warum welcher Schritt nach welchem folgt, was an unserem Projekt forschend ist und anschließend die bisherige Arbeit reflektiert. In Zukunft werden die Blogeinträge zusätzlich mit wissenschaftlichen Quellen unterlegt.

Quellen:

Kerres, M., Nübel, I. & Grabe, W. (2005). Gestaltung der Online-Betreuung für E-Learning. In D. Euler & S. Seufert (Hrsg.), E-Learning in Hoch-schulen und Bildungszentren (S. 335-349). München, Wien: Oldenbourg Verlag.

Reinmann, G. (2012). Studientext Didaktisches Design. München. URL: http://lernen-unibw.de/studientexte

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1. Blogeintrag „Philhistory“ – Konzeptentwurf

Dies ist der erste Blogeintrag zum „Projekt Philhistory“ in Kooperation mit dem Gymnasium St. Anna in Augsburg. Das Projekt ist Bestandteil des Seminars „Mediengestützte Lernumgebungen“ im Wintersemester 2012/13 an der Universität Augsburg. Dieser Blog wird der internen Dokumentation der Arbeitsschritte dienen. Im folgenden Beitrag wird das Konzept vorgestellt, die ersten Arbeitsschritte aufgelistet und eine erste Bewertung der Ergebnisse vorgenommen.

Ziel des Projekts ist für uns Studenten, eine mediengestützte Lernumgebung für die Schüler des Anna-Gymnasiums zu entwickeln. Die Schüler wiederum sollen durch das Projekt wichtige Kompetenzen des forschenden Lernens sammeln. Dazu zählen eigenständige Recherche, Zeitmanagement, Teamkoordination, Gruppenarbeit, Wissensaufbereitung und Präsentationskompetenzen. Die von uns erstellte mediengestütze Lernumgebung wird im Fach Philosophie in der 11. Jahrgangsstufe in die Praxis umgesetzt. Inhaltlich soll es um die Einwirkung des Christentums auf die Philosophie gehen. Unser Kooperationspartner am Anna-Gymnasium ist Herr Schwertschlager, mit dem das Konzept abgesprochen und gegebenenfalls umstrukturiert oder weiterentwickelt werden soll.

Der erste Schritt in unserer Arbeitsgruppe war ein Brainstorming und erster Konzeptenwurf mittels Google Docs. Dabei haben wir uns an den Vorgaben in den Seminarfolien orientiert, den Studientext „Didaktisches Design“ von Gabi Reinmann zu Rate gezogen und eigene Ideen hinzugefügt. Vom Seminar „Didaktisches Design“ im letzten Semester waren wir es gewohnt, die Inhalte beim Erstellen eines Konzepts zu kennen bzw. selbst festlegen zu können. Bei vorliegendem Konzept bestand die Herausforderung darin, ein Konzept abstrahiert von den Inhalten zu erstellen.

Wir entschieden uns dafür, zwei 90-minütige Sitzungen mit den Schülern zu konzipieren. Der Titel „Projekt Philhistory“ setzt sich zusammen aus dem Projektcharakter der Lernumgebung (bzw. forschenden Lernens) und der geschichtlichen Betrachtung der Philosophie auf der inhaltlichen Ebene. Zielgruppe sind Schüler der 11. Jahrgangsstufe, die etwa 16-17 Jahre alt sind. Erste Erfahrungen im selbstständigen Lernen haben diese Schüler bereits durch Referate und Gruppenarbeiten in diversen Fächern gesammelt und zudem durch das P-Seminar, das seit der 11. Jahrgangsstufen für alle Gymnasiasten Pflicht ist. Dennoch darf beim Konzipieren nicht davon ausgegangen werden, dass das forschende Lernen bei allen Schülern gleichermaßen entwickelt ist oder auf dem Niveau von Studenten ist. Daher besteht immer eine Gefahr der Überforderung. Wir gehen aber davon aus, dass das Gespräch mit Herrn Schwertschlager Erkenntnisse darüber bringen wird, ob unser Konzept in der Form realisierbar ist oder nicht. Wie weit die Schüler inhaltlich über das Thema informiert sind, ist uns noch nicht bekannt. Jedoch ist in jedem Fall eine inhaltliche Einleitung durch z.B. einen Film oder einen Einführungstext sinnvoll. Dabei soll das Interesse für das Thema geweckt werden.

Ziel des Projekts „Philhistory“ sind die oben genannten allgemeinen Kompetenzen (z.B. Recherche) sowie inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema „Auswirkungen des Christentums auf die Philosophie“. Lernziele sind somit Kompetenzen und Wissen.

Geplant sind zwei 90-minütige Präsenzsitzungen in der Schule sowie eine Arbeitsphase dazwischen, in der die Schüler Zeit haben zu recherchieren, sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen und miteinander zu kooperieren. Sie sollten sich in Dreiergruppen zusammenfinden und einen Themenaspekt bearbeiten. Außerdem sollten sie ihre Ergebnisse der restlichen Gruppe präsentieren können.

In der ersten Sitzung soll mittels einer Powerpointpräsentation eine Einführung in gängige Recherche-, Aufbereitungs- und Kollaborationsmethoden gegeben werden. Ob es lediglich als Wiederholung gedacht ist oder eher viel Neues für die Schüler beinhalten soll, wird mit dem Lehrer abgesprochen. Außerdem soll ein spannender Einführungsfilm zum Thema gezeigt werden. Im zweiten Teil der Sitzung diskutieren die Schüler dann mit dem Lehrer über den Film. So sollen verschiedene Themenaspekte deutlich gemacht werden. Der Lehrer übernimmt dabei die Rolle eines Tutors, darf also die Lösungen nicht einfach vorgeben. Ziel ist es, durch gemeinsame Diskussion auf die Themenbereiche zu kommen und bisheriges Wissen zu sammeln. Der Lehrer darf die Gespräche natürlich in die richtige Richtung lenken, falls einige wichtige Aspekte ungenannt bleiben. An dieser Stelle soll den Schülern mitgeteilt werden, dass sie sich in Dreiergruppen (bzw. je nach Gruppengröße Vierergruppen) zusammenfinden sollen, um in den folgenden Wochen einen dieser Themenaspekte selbstständig zu bearbeiten (Konfrontation mit dem Einstiegsproblem). Die Schüler sollen, falls erforderlich, Hilfestellung bei der Auswahl des Themas bekommen. Im letzten Drittel der Sitzung soll die Recherche zum jeweiligen Teilaspekt beginnen. Damit die Schüler nicht völlig überfordert werden, stellt man einige Einstiegsquellen zur Verfügung (Bücher, Lexika, Links, Portale etc.). Sie dürfen für ihre Recherche das Internet und die Schulbücherei nutzen. Hierbei muss allerdings geklärt werden, ob jede Gruppe genug Computer zur Verfügung hätte bzw. ob die Schule WLAN besitzt, sodass Schüler über Smartphone, iPad oder Laptop recherchieren könnten. Die Schüler sollen pro Gruppe mindestens eine eigene Quelle nachweisen können. Bei der Recherche fungiert der Lehrer als Tutor. Nach der Definition von Kerres, Nübel und Grabe, 2005) soll er „inhaltliche, organisatorische, technisch und/oder motivationale Unterstützung von Lernenden in kleineren und größeren Gruppen“ leisten.

Zwischen der ersten und der zweiten Sitzung sollen ein paar Wochen liegen, damit die Schüler genügend Zeit zur Vorbereitung haben. In dieser Phase arbeiten sie meist online bzw. können sich innerhalb der Gruppe treffen, um zu recherchieren und die Inhalte aufzubereiten. Die Schüler bekommen den Auftrag, dem Lehrer mindestens einmal den Zwischenstand der Gruppenarbeit mitzuteilen bzw. Fragen zu stellen. Der Lehrer soll dabei ein Feedback geben und somit garantieren, dass die Schüler zu einem erfolgreichen Ergebnis kommen können. Es wird erwartet, dass jede Gruppe einen 10-15-minütigen Vortrag mit Hilfe einer PowerPointPräsentation vorbereitet. Die Länge des Vortrags kann natürlich an die Kurs- und Gruppengröße angepasst werden (z.B. vier Dreiergruppen á 15 mins = 60 mins; sechs Vierergruppen á 10 mins = 60 mins etc.).

In der zweiten Sitzung werden die erstellten Präsentationen dem Rest des Kurses vorgestellt. Dadurch soll erreicht werden, dass jeder der Schüler einen Überblick über die verschiedenen Themenbereiche bekommt. Dabei ist es wichtig, dass die Präsentationen sinnvoll aufbereitete Informationen beinhalten: Folien nicht zu überladen, keine unverständlichen Fremdwörter, so einfach wie möglich erklärt. Am Schluss der zweiten Sitzung in der letzten halben Stunde ist es Aufgabe des Lehrers auf die bereits von den Schülern genannten wichtigen Aspekte hinzuweisen und das Thema gewissermaßen zusammenzufügen bzw. abzurunden. So wird garantiert, dass die Schüler tatsächlich alle inhaltlichen Aspekte nachvollziehen können. Die Schüler werden darauf hingewiesen, ihre Präsentation den anderen über Moodle bereitzustellen. Der Lehrer sollte jeder Gruppe ein Feedback zur inhaltlichen Aufbereitung und Präsentation geben. Ob dies im Plenum oder besser in den Einzelgruppen bzw. per Email erfolgen soll, kann noch mit Herrn Schwertschlager diskutiert werden.

Es ist noch nicht bekannt, ob die Schüler Noten auf die fertige PowerPointPräsentation erhalten werden (Assessment of Learning). Das Assessment for Learning durch ein Feedback des Lehrers während der Gruppenarbeit und auf die fertige PowerPointPräsentation soll den Schülern zeigen, in welchen Bereichen ihre Schwächen liegen sowie ein Lob für gute Arbeit in einem oder mehreren Aspekten beinhalten. So wird garantiert, dass die Motivation während der eigenständigen Arbeitsphasen nicht absinkt.

Die Schwierigkeit bei der Erstellung des Konzepts bestand darin, dass weder inhaltliche noch zielgruppenspezifische Vorabinformationen gegeben waren. Trotzdem sind wir mit unserem bisherigen Ergebnis zufrieden und finden, dass er eine gut Basis für erste Absprachen mit Herrn Schwertschlager darstellt. Am Dienstag, den 13.11.2012, findet ein Treffen mit Herrn Schwertschlager statt. Daher wurde der erste Blogeintrag in zwei Hälften aufgeteilt. Die Ergebnisse des Gesprächs sowie die Bewertung der bisherigen Konzeptidee folgen im zweiten Teil.

Quellen:

Kerres, M., Nübel, I. & Grabe, W. (2005). Gestaltung der Online-Betreuung für E-Learning. In D. Euler & S. Seufert (Hrsg.), E-Learning in Hoch-schulen und Bildungszentren (S. 335-349). München, Wien: Oldenbourg Verlag.

Reinmann, G. (2012). Studientext Didaktisches Design. München. URL: http://lernen-unibw.de/studientexte

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